Warum Compliance kein Hindernis, sondern ein Wettbewerbsvorteil sein kann
Viele Unternehmen in Österreich stehen vor einer doppelten Herausforderung: Ihre bewährten Legacy-Systeme sorgen für Stabilität, doch die regulatorischen Anforderungen steigen stetig. Je länger diese Systeme im Einsatz sind, desto größer werden die Compliance-Risiken – und desto teurer wird der Stillstand. Doch warum scheitern so viele Modernisierungsprojekte genau an dieser Hürde?
Ein entscheidender Punkt ist, dass Compliance oft erst im Nachhinein berücksichtigt wird. Das führt dazu, dass während einer Migration plötzlich Regelungslücken sichtbar werden, die vorher niemand auf dem Schirm hatte. Studien zeigen, dass jede dritte IT-Transformation genau daran scheitert. Speziell in Österreich verschärfen die Vorgaben der DSGVO und eine immer intensivere Prüfung durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Situation zusätzlich.
Compliance muss aber kein Bremsklotz sein. Unternehmen, die regulatorische Anforderungen von Anfang an in ihre Modernisierungsstrategie integrieren, profitieren langfristig. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie eine österreichische Bank durch frühzeitige Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden 70 Prozent der sonst üblichen Nachbesserungen vermeiden konnte. Gleichzeitig ermöglichen moderne KI-gestützte Systeme automatisierte Compliance-Prüfungen bereits während der Softwareentwicklung, sodass Verstöße gar nicht erst entstehen. Erfolgreiche Ansätze kombinieren diese Methoden mit einer schrittweisen Modernisierung, die zunächst kritische Kernfunktionen in Cloud-fähige Architekturen überführt, ohne den laufenden Betrieb zu gefährden.
BCG-Analysen zeigen, dass Unternehmen, die diesen integrativen Ansatz verfolgen, ihren regulatorischen Marktwert um bis zu 40 Prozent steigern können. Compliance wird so vom Kostenfaktor zum strategischen Vorteil.
Gerald Pitschek | IT Modernisierung & Compliance | Interim Management in Regulierten Märkten
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