Mut zum strategischen Nein
“Der mutigste Führungsakt im Portfolio-Management ist nicht die Freigabe neuer Mittel – sondern die entschlossene Beendigung bestehender Initiativen.“
Diese Erkenntnis prägt meine Arbeit als Interim-Manager und Projektleiter seit langem: Bis zu 35% der Ressourcen in Unternehmen bleiben in Projekten gebunden, deren strategische Relevanz längst erodiert ist. Und dennoch – die Entscheidungskultur in den meisten Organisationen belohnt das Starten, nicht das Stoppen.
Mein Ansatz: Ein radikaler Zero-Based-Budgeting-Prozess auf Quartalsebene. Jedes laufende Projekt wird mit drei unbequemen Fragen konfrontiert:
- Würden wir diese Initiative heute noch einmal starten?
- Welches strategische Performance-Delta rechtfertigt die Ressourcenbindung?
- Welche ungenutzten Wertsteigerungshebel bleiben durch dieses Projekt blockiert?
Nach meiner Erfahrung werden durch diese Allokationsdisziplin durchschnittlich 28% der Transformationsressourcen frei – und können für wirklich wertschöpfende Initiativen eingesetzt werden.
Die Schlüsselkompetenz erfolgreicher Transformationsführer liegt nicht in der Kunst des Anfangens, sondern in der Bereitschaft zum strategischen Diskontinuitäts-Management.